Sportlerheim HSV 21

Der hybride Gebäudeaufbau verbindet eine Holz-Tragstruktur mit einer Fassade aus recyceltem Aluminium und bepfanzten Fassaden- und Dachbereichen

Experimentelles Bauen in der Peripherie

Das Objekt befindet sich im nördlichen Rhein­land-Pfalz - in der Orts­gemeinde Herschbach OWw. im Westerwald. Das Sportler­heim wurde für den Herschbacher Sportverein HSV 21 entworfen und realisiert. Der experimentelle Charakter des Objektes deutet sowohl auf die bauliche Ausführung als auch auf die interessante soziale Konstellation hin. Vom Gebäude geht ein wichtiger Impuls für die Ortsgemeinde sowie Entwick­lung und Leben im ländlichen Bereich aus. Die Realisierung erfolgte gemeinsam mit unter­schiedlichen Personen und Institutionen, wie regionalen Unternehmen und Energieversorgern - aber auch mit Hilfe des Herschbacher Sportvereins - seiner Mitglieder und in der Gemein­de aktivierten Rentnern. Das Objekt wurde von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung kofinanziert.

Im Bereich des Westerwaldes existieren drei unterschiedliche rohstoff­bezogene Cluster (Metall-Keramik-Holz), deren Kompe­tenzen und Alleinstellungsmerkmale an einem exemplar­ischen Bau zusammengeführt werden sollten. Die resultierenden werkstoffübergreifenden und gestalterischen Impulse werden erstmals im Experimentalgebäude HSV_21 aufgezeigt.

Im Bereich der nicht erneuerbaren Werkstoffe kommen wieder­verwertete Produkte und Halbzeuge zum Einsatz (Fortführung der Recyclingkette). Die Materialien werden konstruktiv so gefügt, dass diese in die Einzel­fraktionen zurück gebaut und weiter verwendet werden können. Insbesondere die Kombination ver­schiedener Materialien mit ökolo­gischen Technologien zeigt neue Wege auf und wird im Experimentalbau durch ein grünes Band, welches Gründach und Grünfassaden integriert, zeichenhaft umgesetzt. Der hybride Gebäude­aufbau verbindet  eine Holz-Tragstruktur mit einer Fassade aus recyceltem Aluminium und bepfanzten Fassaden- und Dachbereichen. Die Wasserzufuhr der Greenfassaden erfolgt  über ein sensorgesteuertes Bewässer­ungssystem. Keramisches Recyclingmaterial wurde in die Pflanzerde eingebracht, um Wasser zu speichern, konditioniert abzugeben und die Pflanzen vor dem Aus­trocknen zu schützen. Die große Offenheit des Bauherrn und der damit einher gehende Mut zum "Gestalterischen Wagnis" eröffnen dem Bauen - insbesondere in der Peripherie - völlig neue Eigenschafts- und Gestaltungsperspektiven.

Architektouren Rheinland-Pfalz 2015 Efre
Die Wasserzufuhr der Greenfassaden erfolgt über ein sensorgesteuertes Bewässerungssystem.
Die Materialien werden konstruktiv so gefügt, dass diese in die Einzelfraktionen zurück gebaut und weiter verwendet werden können Im Bereich des Westerwaldes existieren drei unterschiedliche rohstoff­bezogene Cluster (Metall-Keramik-Holz), deren Kompe­tenzen und Alleinstellungsmerkmale an einem exemplarischen Bau zusammengeführt werden sollten.
Die resultierenden werkstoffübergreifenden und gestalterischen Impulse werden erstmals im Experimentalgebäude HSV_21 aufgezeigt.
Das Sportlerheim wurde für den Herschbacher Sportverein HSV 21 entworfen und realisiert. Der experimentelle Charakter des Objektes deutet sowohl auf die bauliche Ausführung als auch auf die interessante soziale Konstellation hin.


Entwurf

Prof. Dr. Markus Holzbach,
Holzbach Architekten